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Trug- und Fehlschlüsse

Fehlschlüsse entstehen, wenn man die logischen Regeln nicht beachtet (oder sachliche Fehler begeht). Trugschlüsse sind bewusst konstruierte Fehlschlüsse, um das Bewusstsein zu täuschen und zu verwirren. Mit ihnen werden Ideologien begründet und alles Mögliche gerechtfertigt, was nicht vor der Vernunft bestehen kann. Man muss ihre logischen Formen kennen, um nicht auf sie hereinzufallen. 

Der Zirkelschluss (circulus vitiosus):

Im Zirkelschluss wird das zu Beweisende in den Prämissen bereits vorausgesetzt, z.B.:

   Was wir in die Sterne hinein projizieren, können wir

wieder aus ihnen ableiten. 

(Wird gewöhnlich verschwiegen.)

   Nun sagt mir die heutige Sternenkonstellation, 

dass ich vorsichtig mit meinen Geschäftsfreunden 

sein soll.

   Also kann ich aus den Sternen mein Verhalten ableiten.

Nach diesem Zirkelschluss funktionieren alle Horoskope und ähnliche Weissagungen. Sie sind demnach nicht nur sachlich falsch, sondern auch logisch. 

Erschleichung des Grundes (petitio prinzipii)

Eine Prämisse wird benutzt, obwohl sie nicht sicher ist, oder sie wird verschwiegen, wie im obigen Beispiel die erste Prämisse, um nicht die falsche Begründung offen zu legen. 

Proton Pseudos (erste Lüge)

Beim Proton Pseudos wird in einem Schluss eine fehlerhafte erste Prämisse vorausgesetzt.

Beispiel:          Gott ist der Schöpfer der Moral.

                      Atheisten glauben nicht an Gott.

                      Also sind Atheisten unmoralisch. 

Dass Gott der Schöpfer der Moral ist, setzt voraus, dass sich Gott beweisen lässt. Alle Gottesbeweise sind aber seit dem 14 Jahrhundert widerlegt worden. Also ist die 1. Prämisse eine Lüge, denn ein Nichts kann keine Moral stiften. Damit ist aber auch die Schlussfolgerung falsch. Sachlich gesehen können Atheisten ihre Moral aus dem praktischen Imperativ (Kant) ableiten, der aus der menschlichen Vernunft begründet ist. 

Sprung im Denken (metabasis eis allo genos)

Um nicht widerlegt zu werden oder um die Meinung eines anderen abzuwehren, wechselt man einfach den Themenbereich.

Beispiel:     

Ein Schüler:  Die DDR vollbrachte nach 1945 eine 

                  große wirtschaftliche Leistung. 

Ein andere 

entgegnet:  Aber die Bundesrepublik hatte ein

                 Wirtschaftswunder. 

Äquivokation

Ein Verstoß gegen die Regeln des Schließens ist immer falsch, besonders die Benutzung von vier Hauptbegriffen, indem ein Wort in verschiedenen Bedeutungen benutzt wird (Äquivokation).

Beispiel:      Herr Fischer ist ein schlauer Fuchs.

                  Füchse sind Raubtiere.

                  Also ist Herr Fischer ein Raubtier. 

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Dialektik

Gewöhnlich wird Dialektik als falsch angesehen, weil sie angeblich Widersprüche im Denken zulasse. Dagegen zeigt die Dialektik, dass unser Denken notwendig gewisse Widersprüche auf sich nehmen muss, die aber nicht schludriges Denken sind, sondern begründet. Z.B. ist bereits die Form des Urteils widersprüchlich. Zwischen Subjekt und Prädikat wird ein Unterschied und zugleich die Gleichheit behauptet:

              Der Mensch ist ein Lebewesen.

heißt:          

             Der Mensch ist gleich Lebewesen, insofern er zu den Lebewesen gehört.

und heißt zugleich:

             Der Mensch ist nicht gleich Lebewesen, denn der Begriff "Lebewesen" umfasst mehr als bloß die Menschen. 

Da wir uns in Urteilen ausdrücken, müssen wir notgedrungen diesen formalen Widerspruch auf uns nehmen - er zwingt uns, nicht bei dem einen Urteil stehen zu bleiben, sondern systematisch weiterzugehen.

 Logik ist also in Dialektik fundiert oder Logik ist nichts anderes als Dialektik. Der Satz vom zu vermeidenden Widerspruch gilt selbstverständlich auch für die Dialektik.

Zwischen solchen notwendigen Widersprüchen und den Widersprüchen, die lediglich auf falschem Denken beruhen, muss also unterschieden werden. 

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Informationen zum Weiterstudium:

Weitere Formen des Denkens und eine ausführliche Erklärungen zur Logik finden sich in:

Bodo Gaßmann: Logik. Kleines Lehrbuch des menschlichen Denkens. Begriff, Urteil, Schluss und von der wissenschaftlichen Methode, Garbsen 1994.

Sie können jetzt mit dem Kurs Seinslogik fortfahren.

Falls sie noch nicht den Kurs Naturphilosophie durchgearbeitet haben oder die Kurse der praktischen Philosophie,  sollten Sie dies tun, bevor sie zum schwierigsten Teil der Einführung in die Philosophie kommen:                                     

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Copyright © 2004 Erinnyen Zeitschrift für materialistische Ethik        
Stand: 09. März 2008